Was ist Osteopathie?
Osteopathie umfasst nicht nur die Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen, sondern auch die eingehende ganzheitliche Untersuchung und Diagnose. Die Osteopathie berücksichtigt stets den gesamten menschlichen Körper, da die Symptome und wahrgenommenen Beschwerden von der eigentlichen Ursache weit entfernt sein können. Die Osteopathie versteht sich demnach als sanfte, ganzheitliche Heilmethode für nachhaltige Gesundheit.
In einem gesunden menschlichen Körper stehen die einzelnen Gewebe und Strukturen in harmonischer Bewegung miteinander in Kontakt. Eine Einschränkung der Beweglichkeit einzelner Körperstrukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen oder Organe kann zu Störungen, Schmerzen, Beschwerden und Erkrankungen führen, deren Symptomatik oft nicht direkt zur Ursache zugeordnet werden können. Daher wird immer der gesamte Organismus betrachtet und nicht nur einzelne Beschwerden und Symptome.
Osteopathische Einsatzbereiche
Die Osteopathie lässt sich in vier Einsatzbereiche gliedern.
Parietale Osteopathie
Dieser Bereich beschäftigt sich mit dem Bewegungsapparat, bestehend aus den Knochen, Strukturen des Bindegewebes, Bändern, Sehnen und der Muskulatur.
Viszerale Osteopathie
Im Fokus liegen die inneren Organe mit ihrer spezifischen Eigenbewegung. Bewegungseinschränkungen können zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
Craniosacrale Osteopathie
Der Schwerpunkt liegt auf dem Schädel (Cranium), der Wirbelsäule, dem Kreuzbein (Sakrum) und dem Nervensystem.
Störungen in diesen Bereichen werden mit sanften Techniken behoben.
Fasziale Osteopathie
Durch Ertasten und Befunden der Faszienstrukturen und deren Bewegungsmöglichkeiten können mit speziellen Techniken die Selbstheilungskräfte aktiviert, Verklebungen gelöst und das körperlich-seelische Gleichgewicht wieder hergestellt werden.
Entstehungsgeschichte
Begründet wurde die Osteopathie vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828 – 1917) gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Er war Sohn eines Arztes und erlernte dessen Beruf. Nach seiner Zulassung als Arzt besuchte A.T. Still anschließend ein College für Ärzte und Chirurgen.
Nach längerer Forschung formulierte er grundlegenden Einsichten über den menschlichen Körper, über Gesundheit und Krankheit. Seine Arbeit bildet die Grundlage der heutigen Osteopathie.